Am 11. Februar ist der internationale Tag der Frauen und MĂ€dchen in der Wissenschaft. An diesem Tag werden die Leistungen von Frauen in der Wissenschaft gewĂŒrdigt und MĂ€dchen werden ermutigt, sich fĂŒr eine Karriere in einem wissenschaftlichen Fachgebiet zu entscheiden.
Denn: Auch wenn das mit den Stereotypen ein Schwachsinn ist, sind die Frauen vor allem in der Mathematik, Physik und Informatik stark untervertreten. Der Frauenanteil in den technischen und naturwissenschaftlichen StudiengÀngen ist zwar steigend, aber dennoch sehr tief.
Diesen Eindruck hatte ich wÀhrend meinem Informatik-Studium schon lange, die Zahlen beweisen es leider auch...
GLEICHGEWICHT IST WAS ANDERES đ”âđ«
Die ungleiche Verteilung beginnt schon im Gymnasium. Dort liegt der Frauenanteil bei musischen oder geisteswissenschaftlichen Schwerpunkten bei rund 75%. Bei Physik oder Mathematik sind es weniger als 20%.
Auch bei der Verteilung der Lehrstellen sieht man ein Ă€hnliches Bild: GemĂ€ss dem Lehrstellenbarometer von 2017 interessieren sich nur wenige junge Frauen fĂŒr die technischen Berufe.
Lehrstellenbarometer 2017, Interesse an Lehrstellen nach Geschlecht
Und wie sieht es an den Schweizer Hochschulen aus? Nur 11.5% erwerben einen Bachelor-Abschluss in Informatik oder einem technischen Studiengang an einer Fachhochschule. An den UniversitÀten liegt der Frauenanteil bei Absolvent:innen in den Bereichen Mathematik, Informatik und Physik bei rund 18% (Stand 2020).
«DAFĂR BIN ICH DOCH NICHT SCHLAU GENUG...» đ€Ż
Oftmals haben MĂ€dchen gar nicht das Selbstvertrauen, sich fĂŒr sogenannte MINT-Fachrichtungen oder -Lehrstellen zu entscheiden (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik).
Irgendwie auch verstĂ€ndlich â denn wie soll ich ein technisches Studium erfolgreich schaffen, wenn ich im Gymnasium einen komplett anderen Schwerpunkt hatte und sowieso alle sagen, dass MĂ€dchen schlecht in der Mathematik sind?
Kleiner Spoiler: Man kann auch Informatik studieren, wenn man sich im Gymnasium fĂŒr Musik und Zeichnen entschieden hat â das muss dich bei deiner Studienwahl nĂ€mlich ĂŒberhaupt nicht kratzen. (Quelle: Die Verfasserin des Blogs đ)
Und weisst du was: Wissenschaft ist ein echt cooles Fachgebiet - und die Personen, die sich mit Wissenschaft befassen, sind nicht nur Nerds. Das zeigt ĂŒbrigens auch @diewissenschaftlerin auf TikTok!
FRĂH ĂBT SICH â ODER EBEN NICHT? đ§ź
Es mag vielleicht ĂŒberraschen, aber in der Primarschule zeigen die Kinder kaum Interessenunterschiede bei den UnterrichtsfĂ€chern. Der Interessenverlust von MĂ€dchen in Mathe oder Physik beginnt erst nach der 6. Klasse.â
Warum, fragst du dich? Das abnehmende Interesse korreliert mit der Ăbernahme der weiblichen Geschlechterrolle, wie eine Studie der PH Luzern zeigt. Das grösste Problem dabei ist die falsche SelbsteinschĂ€tzung der MĂ€dchen â unabhĂ€ngig von ihrer effektiven Leistung. Sie denken nĂ€mlich sie seien schlechter in Mathematik als sie es eigentlich sind. Denn so wird es ihnen oftmals vermittelt. â
GO FOR IT, LADIES! IHR ROCKT DAS!đĄ
Wie man das Àndern kann? Stereotypen durchbrechen. Das beginnt schon in der Schule: MÀdchen, die von ihrer Lehrperson in den MINT-FÀchern hohe Erwartungen wahrnehmen, zeigen mehr Interesse und haben ein grösseres Selbstvertrauen.
Und daher auch mein persönliches Ziel: die LehrbefĂ€higung fĂŒr Informatik holen und den jungen Menschen zeigen, wie spannend Technik und Naturwissenschaft sein können!
Fazit: Jeder und jede soll sich fĂŒr die Karriere entscheiden, die am meisten Spass macht und wo man das meiste Potenzial in sich selbst sieht â unabhĂ€ngig von den Geschlechter-Stereotypen. Deshalb: GO FOR IT! Â
Quellen: mint-acadamy.ch, bfs.admin.ch, swissuniversities.ch, PH Luzern
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