Wer sich aktuell für einen berühmten blauen Haken bewerben möchte, muss dafür einige Anforderungen erfüllen. Nebst klassischen Voraussetzungen wie der Einhaltung von Nutzungsbedingungen und Gemeinschaftsrichtlinien, muss das Profil zu einem Unternehmen, einer Organisation oder zu einer realen Person gehören, öffentlich, aktiv und einzigartig sein. Die Bio muss vollständg ausgefüllt und ein Profilbild vorhanden sein.
Die grösste Hürde ist, dass die Person, Marke oder Organisation oft in den Suchanfragen anderer oder in den Medien auftaucht.
DAS BEZAHLMODELL “META VERIFIED”
Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, führt für beide Plattformen das Bezahlmodell “Meta verified” ein. Gemäss dem Konzern können damit Konten verifiziert und vor gefälschten Konten geschützt werden. Aktuell ist das Modell in der Schweiz noch nicht verfügbar, da es als “stufenweiser Test” eingeführt werden soll. Ausgerollt wurde es bisher in Australien, Neuseeland und neu in den USA.
Für den blauen Haken muss man verhältnismässig viel Geld in die Hand nehmen. Ein Abo kostet zwischen 12 und 15 Dollar im Monat je nach dem ob es auf dem Smartphone oder im Web erworben wird. Gemäss einer Sprecherin von Meta müsse jeweils ein separates Abonnement für Facebook und Instagram gekauft werden. Für alle, die beide Profile verifizieren möchten, würde das zwischen 24 und 30 Dollar kosten. Durch den hohen Preis liegt die Vermutung nah, dass sich das Angebot eher an Influencer als normale Nutzer:innen wendet.
Um den blauen Haken zu erhalten, müssen Nutzer:innen eine Identitätskarte vorweisen. Wenn die Identität verifiziert wurde, dürfen weder Name noch Profilbild geändert werden.
Um den blauen Haken zu erhalten, müssen Nutzer:innen eine Identitätskarte vorweisen. Wenn die Identität verifiziert wurde, dürfen weder Name noch Profilbild geändert werden.
VORTEILE UND NACHTEILE
Ursprünglich sollte das Bezahlmodell auch die Reichweite und Sichtbarkeit der Creators erhöhen, dies wurde jedoch vorerst als Teil des Abos entfernt. Gemäss Meta bietet das Bezahlmodell einige Vorteile für die Nutzerinnen und Nutzer:
👉 Blauer Haken: Er soll zeigen, dass ein Konto mittels einer Identitätskarte verifiziert wurde.
👉 Schutz vor Identitätsdiebstahl: Das Abo soll eine “proaktive Überwachung” auf gefälschte Profile enthalten.
👉 Direkter Draht zum Kundendienst: Dieser soll eine echte Person bei Problemen Unterstützung bieten.
Die Frage steht im Raum, ob diese von Meta genannten Vorteile wirklich Metas Antrieb für die Einführung von “Meta verified” ist, denn das Unternehmen hat im letzten Quartal 4 Prozent weniger Umsatz verbuchen können. Vielmehr scheint das Abomodell eine attraktive Möglichkeit zu sein, um mehr Geld einzunehmen.
Fraglich bleibt: Führt dieses Abo-Modell zu einer Klassengesellschaft in den Sozialen Medien? Denn “Meta verified” ist nicht mehr exklusiv für Personen des öffentlichen Lebens, sondern für alle Nutzerinnen und Nutzer gedacht. Wer genug verdient, um sich ein Abo zu leisten, kann sich vor Identitätsdiebstahl schützen. Wer den Betrag nicht aufbringen kann, hat keine Chance.
Fraglich bleibt: Führt dieses Abo-Modell zu einer Klassengesellschaft in den sozialen Medien? Denn “Meta verified” ist nicht mehr exklusiv für Personen des öffentlichen Lebens, sondern für alle Nutzerinnen und Nutzer gedacht. Wer genug verdient, um sich ein Abo zu leisten, kann sich vor Identitätsdiebstahl schützen. Wer den Betrag nicht aufbringen kann, hat keine Chance.